Werbetexte schreiben - Textformeln

Werbetexte schreiben: 12 Textformeln, mit denen du leichter schreibst

In meinem vorherigen Blogartikel habe ich am Ende einige Textformeln und Textstrukturen angesprochen, die ich dir nun näher vorstellen möchte.

Insbesondere wenn du gerade erst mit Copywriting startest, kannst du dich an Textformeln entlanghangeln, um deine Werbetexte zu schreiben.

Sobald dir der ganze Prozess in Fleisch und Blut übergegangen ist, brauchst du die Formeln nicht mehr zwingend. Aber nutze sie ganz nach Belieben.

Ich selbst habe mich an keiner Textstruktur orientiert, als ich mit Copywriting angefangen habe. Zumindest nicht bewusst.

Das liegt vielleicht daran, dass ich generell ein gutes Textverständnis habe und mir das Schreiben im Blut liegt.

Aber hier geht es nicht um mich.

Hier geht es darum, dir beim Schreibprozess zu helfen und dir Anregungen zu liefern, die dir das Schreiben vereinfachen. Wo auch immer du gerade stehst.

Deshalb lege ich jetzt auch direkt los und stelle dir 12 Textformeln und Textstrukturen vor, nach denen du deine Copy aufbauen kannst.

1. Werbetexte schreiben, die verkaufen – mit BELA

Marktschreierei ist unattraktiv. Die Menschen möchten selbst entscheiden, was sie kaufen und welches Angebot ihr Problem löst.

Hier kommt BELA ins Spiel.

Nein, nicht BELA von den Ärzten. Aber wenn es dir als Eselsbrücke hilft, dann ziehe gern die Parallele. 😉

BELA steht in diesem Fall für

Belohnung

Empathie

Lösung

Aufforderung

und holt die Menschen bei ihren Wünschen und Bedürfnissen ab.

Kein scheinheiliges, sondern ernstes Interesse an ihren Problemen, Herausforderungen, Sorgen, Ängsten, Hürden.

Und anhand dessen erfolgt die Hinführung zur Lösung.

Wenn du deinem Leser zeigen willst, dass er gehört und verstanden wird, wende BELA an.

Damit zeigst du Empathie.

Und die brauchst du auch, wenn du online verkaufen willst. Besser gesagt, wenn du ehrlich verkaufen willst.

BELA eignet sich vor allem für Long Copy, das heißt lange Verkaufstexte, Anzeigen und E-Mails, die zum Handeln oder Weiterlesen auffordern.

Mit dem B am Anfang gibst du deinem Leser ein großes Versprechen. Du zeigst ihm direkt, was für ihn drin ist. Das machst du zum Beispiel mit einer Benefit-Headline.

Ja, die Überschrift soll Aufmerksamkeit erregen und neugierig machen. Sie soll den Leser aber nicht in die Irre führen und falsche Versprechungen machen.

Deshalb Finger weg von Clickbait-Headlines.

Merkt dein Leser nämlich, dass er nicht das von dir bekommt, was du angekündigt hast, liest er nicht weiter bzw. bricht mitten im Text ab und ist enttäuscht. Und das zurecht.

Überlege selbst einmal, wie oft du im Netz schon auf vermeintlich spannende Headlines geklickt hast und dann war nur heiße Luft dahinter.

Also lass es einfach.

Die Belohnung oder das attraktive Versprechen muss deinen Leser emotional packen. So begehrlich muss es sein.

Versetz dich in deine Kindheit zurück oder wenn du einen Hund hast, meinetwegen auch in diesen. Sowohl Kinder als auch Haustiere springen auf Belohnungen an und sind motivierter, etwas zu tun, wenn etwas Attraktives auf sie wartet.

Nun kaufen Menschen aber kein Produkt oder eine Dienstleistung, sondern das Ergebnis oder auch die Transformation, die sie damit erreichen können.

Deshalb darfst du auch nur versprechen, was du zu 100 % halten kannst. Überzogene Versprechen sind tabu!

Male deinem Leser eine Vision, wie sein Leben sein kann, wenn er dein Angebot in Anspruch nimmt.

Mache die Vorteile greifbar für ihn.

Es dürfen auch mehrere Benefits sein, wenn es dein Angebot hergibt.

Du hast nun die Aufmerksamkeit deines Lesers. Er will wissen, wie er die Belohnung bekommt. Super. Vermassele es jetzt bloß nicht.

Damit der Fisch am Haken bleibt, geht’s weiter mit E für Empathie.

Du möchtest dein Angebot verkaufen.

Aber bitte nicht marktschreierisch und egoistisch. Wenn du gierig bist und einfach nur Geld scheffeln willst, ohne Rücksicht auf Verluste, wird das nichts.

Empathisch zu sein, bedeutet, dass du deine Zielgruppe verstehst. Und das musst du ihr zeigen.

Jetzt fragst du dich vielleicht, wie das geht.

Ganz einfach – mit deinem Angebot. Denn das ist genau auf sie ausgerichtet ist und löst eines ihrer Probleme.

In deinem Verkaufstext sprichst du detailliert die Wünsche, Bedürfnisse, Sorgen, Ängste, Probleme und Herausforderungen deiner Zielgruppe an.

Dadurch erzeugst du bei deinem Leser das Gefühl, das du erzeugen willst. Er denkt sich: „Mensch, du verstehst mich. Du weißt genau, was in mir vorgeht.“

Und du baust Vertrauen zu ihm auf.

Das ist wichtig, denn Menschen kaufen von Menschen.

Menschen kaufen von Menschen, von denen sie sich verstanden fühlen und denen sie vertrauen.

Deshalb ist es so wichtig, dass du dich in deine Zielgruppe hineinversetzt, um dich in ihre Situation einzufühlen.

Dein Leser will die für ihn belastende Situation verlassen und zu dem Zustand gelangen, den du ihm in deiner Vision aufzeigst.

Zeige ihm also, wie er weg von dem negativen Zustand kommt und den positiven erreicht.

Versetze dich zunächst in seine Ausgangslage und mache dir sein Problem klar. Schließlich musst du deinen Leser dort abholen, wo er steht.

Überlege dir dann, was sein größter Wunsch oder sein größtes Ziel ist und notiere dir, welche Hürden er auf dem Weg dorthin bewältigen muss.

All diese emotionalen Aspekte behandelst du in deinem Text.

Die Reihenfolge ist nicht in Stein gemeißelt. Du kannst also frei entscheiden, mit welchem du beginnst.

Nur ist es verkaufspsychologisch bewiesen, dass die Mehrheit der Menschen auf „Weg von“-Texte anspringt, als auf „Hin zu“-Inhalte.

Das bedeutet aber nicht, dass du nun ellenlang in der Wunde bohren musst. Allerdings gilt es zu beweisen, dass du die aktuelle Lage, in der sich dein Leser befindet, verstehst.

Denn das ist dein Türöffner zur Empathie.

Und dann glaubt dir dein Leser auch, dass du ihm helfen kannst.

Also folgt er dir weiter, um zu erfahren, wie die Lösung für ihn aussieht.

Wenn du nun zu deinem Angebot überleitest, denke immer an die Belohnung für deinen potenziellen Kunden.

Was ist drin für ihn?

Was hat er davon?

Verdeutliche ihm seinen Nutzen!

Und erst danach nennst du ihm die Merkmale und Vorteile deines Produkts oder deiner Dienstleistung.

Wir Menschen treffen Kaufentscheidungen nämlich emotional und begründen diese rational.

Das bedeutet, dass Zahlen, Daten und Fakten die Kaufentscheidung abrunden.

Merke dir deshalb: Benefits first! Features later!

Damit hast du vielen Mitbewerbern schon einiges voraus.

Und zum Schluss forderst du deinen Leser auf, in Aktion zu treten.

Action!

Es ist Zeit für ihn, zu handeln.

Lass ihn also nicht ratlos zurück. Sondern sage ihm, was er als Nächstes tun soll.

Und auch hierbei musst du nicht marktschreierisch daherkommen.

Die Handlungsaufforderung verbindest du einfach elegant mit dem Kundennutzen.

So zeigst du deinem Leser, dass er nicht nur etwas gibt, sondern vor allem, was er dafür bekommt.

Und dann wird er auch wie selbstverständlich auf den Button klicken, um sich seine Belohnung abzuholen.

2. Nutze PAS, um Werbetexte zu schreiben

PAS ähnelt der AIDA-Formel, die ich in meinem Blogartikel „Texte, die verkaufen: mit Copywriting vom Ladenhüter zum Verkaufsschlager“ erläutere.

Sie ist sehr einfach gehalten, kommt aber auf den Punkt. Und du kannst sie flexibel anpassen.

Problem: Du führst deinem Leser ein Problem vor Augen, das ihn gerade beschäftigt.

Agitation: Mit emotionaler Sprache forcierst du das Problem zusätzlich. Zeige deinem potenziellen Kunden die negativen Konsequenzen auf, die das Problem mit sich bringt.

Solution: Biete ihm eine Lösung für sein Problem.

 
Beispiel:

Problem: Kennst du deine Zielgruppe nicht, sprichst du sie nicht an und erreichst sie auch nicht. Damit verbrennst du Geld im Marketing.

Agitation: Mit nichtssagenden Werbetexten schadest du deinem Unternehmen. Schreibst du an den Bedürfnissen deiner Zielgruppe vorbei, verkaufst du dein Angebot nicht. Das bedeutet: Keine Kunden. Keine Verkäufe. Kein Umsatz. Dein Unternehmen geht pleite.

Solution: Ein qualifizierter Copywriter wie ich schreibt Werbetexte, die genau auf die Wünsche und Bedürfnisse deiner Zielgruppe ausgerichtet sind. Deine Wunschkunden fühlen sich verstanden und kaufen dein Produkt oder nehmen deine Dienstleistung in Anspruch. Die Kasse klingelt. Dein Geschäft floriert. Dein Unternehmen kann wachsen.

Zusammengefasst kennst du nicht nur die Pain Points deines potenziellen Kunden, sondern steigerst zudem seinen Schmerz. Dadurch erreichst du ihn auf emotionaler Ebene.

Es gibt übrigens ein deutsches Pendant zu PAS. Die Rede ist von SQM. Und diese Formel schauen wir uns gleich als nächstes an.

3. Werbetexte schreiben nach SQM

SQM steht für Schmerz, Qual und Medizin.

Diese Formel eignet sich sowohl für kurze als auch lange Verkaufstexte.

Sie ist prägnant, aber klar auf den Kunden ausgerichtet.

Du gehst direkt auf seinen Schmerzpunkt ein, malst ihm sein qualvolles Leid aus und verabreichst ihm dann die Medizin, die seine Schmerzen in Luft auflöst.

Dabei tauchst du am Anfang wieder tief in die Gedanken deines Lesers ein. Was plagt ihn und lässt ihn nachts nicht schlafen?

Dann bohrst du weiter in der Wunde, indem du den Schmerz konkret beschreibst.

Zeige ihm, welche Konsequenzen er befürchten muss, wenn er das Problem nicht aus der Welt schafft.

Zwischen den dunklen Wolken lässt du aber immer wieder kleine Hoffnungsschimmer aufblitzen. Damit dein Leser vor lauter Angst vor dem Donnerwetter nicht aufhört, zu lesen.

Mache es wie im Krimi.

Am Anfang passiert der Mord. Der Zuschauer wird mit dem Schmerz und den Qualen konfrontiert.

Die Polizei sucht nach dem Täter. Sie findet erste Indizien, die zur Auflösung beitragen. Das sind die kleinen Hoffnungsschimmer.

Der Beweis am Ende ist die Lösung und schiebt die Gewitterwolken fort. Der Täter ist gefasst. Das bedeutet, das Problem deines Lesers ist gelöst.

Deshalb gib ihm, bevor er es nicht mehr aushält, seine Medizin.

Beschreibe ihm ganz konkret, wie dein Angebot die Schmerzen stillt und seine Wunden heilt.

Zeige ihm, was er von dir bekommt.

Verfasst du eine kurze Anzeige, erkläre dein Heilmittel kurz und leite deinen Leser dann auf eine Landing Page mit deinem konkreten Angebot weiter.

Schreibst du eine ausführliche Sales Page (Verkaufsseite), kannst du dich austoben und den Kundennutzen plus Vorteile im Detail erläutern.

Diese kannst du dann in einem knackigen und neugierig machenden Social Media Post verlinken und somit Interessenten auf deine Seite ziehen.

4. Verwende PASTOR, um deine Werbetexte zu schreiben

PASTOR baut auf der PAS-Formel auf. Also PAS+TOR.

Die 6 Zutaten, die in deine Copy gehören, wenn du nach dieser Formel schreibst, sind diese hier:

Problem: Identifiziere und benenne das Problem deines potenziellen Kunden.

Amplify: Verstärke seinen Schmerz und verdeutliche ihm die negativen Konsequenzen, wenn er nicht handelt.

Solution: Beschreibe die Lösung. Erzähle beispielsweise eine Kundenstory.

Testimonial: Führe soziale Beweise an. Lass Kunden für dich sprechen.

Offer: Erläutere dein Angebot: Was bekommt dein Wunschkunde von dir?

Response: Fordere deinen Wunschkunden mit einem klaren Call-to-Action zum Handeln auf.

Da die PASTOR-Formel unterschiedliche Argumentationselemente beinhaltet, eignet sie sich besonders gut für umfassendere Landing Pages oder E-Mail-Sequenzen (Newsletter), in denen du erklärungsbedürftigere Angebote verkaufst.

5. Nach QUEST effektive Werbetexte schreiben

Hast du Angst vorm Verkaufen, ist QUEST die ideale Textformel, um dich langsam an diesen Prozess heranzutasten.

Gleichzeitig kommunizierst du aber glasklar, für wen dein Angebot ist und für wen nicht.

Zuerst qualifizierst du also deine Leser bzw. potenziellen Kunden. Damit stellst du sicher, dass nur Menschen deinen Text lesen, für die er relevant ist.

Indem du dich eindeutig positionierst, hebst du dich von den Anbietern ab, die wie bei einem Junggesellenabschied einen Bauchladen vor sich hertragen und alles für jeden anbieten.

Dein Angebot ist exklusiv und eben nicht für jeden gedacht.

Es ist konkret für die Menschen, die das Problem haben, was dein Produkt oder deine Dienstleistung löst.

Und das kannst du bereits in der Headline kommunizieren und in der Einleitung weiter ausführen.

Oder du selektierst deine Zielgruppe anhand deiner Werte und Einstellung. Entweder sie identifiziert sich mit dir und bleibt oder sie vertritt eine andere Meinung und geht.  

Alternativ schreibst du einfach klipp und klar auf, für wen dein Angebot ist und für wen es nicht ist.

Sicherlich wirst du bei dem ein oder anderen anecken. Aber das ist gut. Denn so musst du dich nicht mit Leuten rumschlagen, für die dein Angebot irrelevant ist und die unzufrieden wären, wenn sie es kaufen würden.

Hast du nun deutlich gemacht, wer sich angesprochen fühlen darf, beginnt Phase 2.

Du zeigst deinem Leser, dass du ihn verstehst (understand).

Es verhält sich hier wie bei den vorgenannten Textformeln auch.

Du schilderst die Situation, in der er sich befindet, beschreibst sein Problem und malst ihm aus, wie viel besser sein Leben sein kann, wenn er das Problem gelöst hat.

Um ihm aufzuzeigen, wie sein Weg aussehen kann, berichtest du entweder von deinen eigenen Erfahrungen oder denen deiner Kunden und wie sie die Herausforderung gemeistert haben.

So bindest du direkt noch soziale Beweise in deinen Text mit ein.

Hattest du noch keine Kunden, erläuterst du einfach das grundlegende Prinzip hinter deinem Angebot und vermittelst deinem Leser dann die Lösung (educate).

An dieser Stelle beantwortest du die W-Fragen:

  • Was ist dein Angebot?
  • Wer braucht es?
  • Warum wird es benötigt?
  • Wie hilft es deinem Wunschkunden?
  • Was kann er erwarten?
  • Welche Vorteile hat dein Produkt oder deine Dienstleistung?
  • Welche Methode oder welches Prinzip verbirgt sich dahinter?

Du schreibst alles auf, was es zu deinem Angebot zu wissen gibt. Denn das möchte deine Zielgruppe. Sie will wissen, was dahintersteckt und worauf sie sich einlässt, wenn sie tatsächlich kauft.

In diesem Zusammenhang bieten sich ebenfalls Kundenstimmen an sowie Zahlen, Daten, Fakten, die deine Aussagen unterstreichen.

Zu guter Letzt stellst du dich selbst kurz vor, damit deine potenziellen Kunden wissen, mit wem sie es zu tun haben, bei wem sie kaufen, ob du ihnen sympathisch bist, ob sie sich mit dir identifizieren und ob sie dir vertrauen können.

Denn denke immer daran: Menschen kaufen von Menschen.

Nachdem dein Leser nun weiß, was ihn erwartet, stimulierst du mit deinem unwiderstehlichen Angebot sein Verlangen.

An dieser Stelle spielt der Kundennutzen die eine wichtige Rolle. Zeige deinem Leser die Benefits auf. Zeige ihm, was er von deinem Angebot hat.

Außerdem sagst du ihm ganz konkret, was darin enthalten ist.

Profitiert er von verschiedenen Boni? Sag es ihm.

Kann er zwischen verschiedenen Produktgrößen oder Leistungspaketen wählen? Sag es ihm.

Ist dein Angebot limitiert? Sag es ihm.

Indem du dein Angebot verknappst, löst du bei deinem Wunschkunden ein Angstgefühl aus.

Du kennst es vielleicht von dir selber.

Bei begrenzten Angeboten sind wir Menschen eher geneigt, zuzugreifen, als wenn etwas jederzeit in Hülle und Fülle verfügbar ist.

Die Angst, etwas zu verpassen (engl.: FOMO = fear of missing out), löst in uns Kaufbereitschaft aus.

Deshalb zeigst du deinem Kunden, mit welchen Konsequenzen er leben muss, wenn er dein Angebot nicht in Anspruch nimmt. Und diese Konsequenzen müssen sich schlimmer anfühlen als die Investition, die er tätigt, wenn er bei dir kauft.

Das machst du zwar behutsam, aber bestimmt.

Abschließend leitest du dann zum Kauf über (transition), indem du dein Angebot noch einmal zusammenfasst.

Was beinhaltet es und was kostet es?

Dabei suggerierst du dem Kunden, dass das Produkt oder deine Dienstleistung bereits ihm gehört.

Überlege mal, warum dir beim Autokauf häufig eine Probefahrt angeboten wird.

Nicht nur, damit du weißt, wie gut sich dein fahrbarer Untersatz anfühlt. Sobald dir der Verkäufer den Schlüssel übergibt, bist du quasi im Besitz des Autos. Du hast den Zugang dazu. Es gehört dir. Und natürlich möchtest du es danach am liebsten nicht mehr hergeben.

Genauso verhält es sich, wenn du shoppen gehst und Kleidung oder Schuhe probierst. Du hast die Sachen an. Du weißt, wie bequem sie sind und ziehst sie deshalb nur ungern wieder aus.

Und das machst du in deinem Verkaufstext auch mit deinem Kunden. Dafür verwendest du das entsprechende Personalpronomen, je nachdem, ob du deine Zielgruppe duzt oder siezt.

„Dein Auto“, „Ihre Turnschuhe“, um bei den Beispielen von eben zu bleiben.

Jetzt fehlt nur noch der abschließende Kauf.

Zeige deinem potenziellen Kunden nun, wie er dein Angebot kaufen kann und wie es ausgeliefert wird – postalisch oder digital.

Wenn du smart bist, überraschst du ihn am Schluss mit einem Extra-Bonus. Denn damit rechnet er nicht. Vielmehr versüßt du ihm den Kauf und machst es ihm gleichzeitig leichter, sich von seinem hart erarbeiteten Geld zu trennen.

Zum einen kaufen wir eher, wenn uns der Wert eines Angebotes höher erscheint als der Preis und zum anderen sind wir geneigt, etwas zurückzugeben, wenn wir etwas bekommen.

Kannst du ihm eine Garantie anbieten, führe sie unbedingt in deinem Text mit auf. Diese gibt ihm zusätzlich Sicherheit und festigt sein Vertrauen in dich.

Oder baue noch einmal eine starke Kundenrezension ein, die nachvollziehbare Ergebnisse zeigt und dein Angebot untermauert.

Schließe den Vorgang mit einem einfachen Kaufprozess ab.

Hat dein Wunschkunde eine unkomplizierte und unvergessliche Customer Journey erlebt, kommt er garantiert wieder und empfiehlt dich weiter.

Und dann hast du mit deinem Text alles richtig gemacht.

6. Wende PAISA an, um starke Werbetexte zu schreiben

Eine weitere Formel, mit der du deine Texte leichter schreibst, ist PAISA.

Sie steht für

Problem/Promise (Versprechen)

Agitation (Verschlimmerung des Problems)

Invalidation (Invalidieren falscher Lösungen)

Solve (Lösen des Problems)

Ask (Aufforderung zum Handeln)

Beispiel:

Problem: Bleibt dein Blatt Papier jedes Mal leer, wenn du einen Text schreiben sollst?

Agitation: Wenn du keine Werbetexte zustande bringst, erzielst du keine Verkäufe und damit keine Umsätze. Aus der Traum vom erfolgreichen Unternehmer. Stattdessen kannst du dir wieder einen 9-to-5-Job suchen und dem langweiligen Angestellten-Dasein fristen. Deinem Chef in die Tasche wirtschaften, mit viel zu wenig Urlaubstagen auskommen und gerade mal so über die Runden kommen. Du landest wieder da, wo du nie wieder sein wolltest.

Invalidation: Vermutlich hast du versucht, dir über YouTube-Tutorials das Texten anzueignen. Vielleicht hast du auch künstliche Intelligenz genutzt, bekommst aber nur Einheitsbrei. Oder du hast eine teure Werbeagentur beauftragt, nur um hinterher festzustellen, dass die Texte nicht für den Menschen, sondern ausschließlich für die Suchmaschinen geschrieben wurden.

Solve: Die Wahrheit ist, dass du jemanden brauchst, der sich tief in deine Zielgruppe reindenkt. Jemanden, der die Wünsche, Bedürfnisse, Sorgen, Probleme und Ängste deiner  potenziellen Kunden kennt und diese in Worte packt, sodass sie sich verstanden fühlen. Du brauchst die Unterstützung eines erfahrenen Werbetexters.

Ask: Klicke jetzt auf den Button und buche dir dein kostenloses Strategie-Gespräch. Dort besprechen wir, wie wir deinen Marketing-Funnel optimieren und wie du Texte schreibst, mit denen du deine Wunschkunden magnetisch anziehst, sodass du zukünftig deine Umsätze steigerst.

7. Setze AICPBSAWN ein, um Werbetexte zu schreiben

AICPBSAWN ist das Duplo unter den Textformeln. Sie ist nämlich die längste.

Hier ist scheinbar alles drin.

Sie berücksichtigt neben dem Interesse des potenziellen Kunden, den sozialen Beweis und baut zusätzlich Druck auf, um ihn zum Handeln zu animieren.

Aber sieh selbst, wofür die einzelnen Buchstaben der AICPBSAWN-Formel stehen:

= Attention: Errege Aufmerksamkeit.

= Interest/Insights: Wecke das Interesse und die Neugier des Kunden.

= Credibility: Erzeuge Vertrauen bei deinen potenziellen Kunden. Warum sollten sie auf dich setzen?

= Proof: Führe soziale Beweise in Form von Stories/Zahlen/Testimonials an, um Vertrauen aufzubauen und deine Glaubwürdigkeit zu stärken.

= Benefits: Beschreibe die Vorteile deines Angebotes.

= Scarcity: Baue Druck auf. Zum Beispiel, weil dein Angebot zeitlich oder mengenmäßig limitiert ist.

= Action: Fordere zum Handeln auf.

= Warn: Zeige deinem potenziellen Kunden, welche Folgen es hat, wenn er nicht handelt.

N = Now: Richte einen Appell an ihn, deshalb sofort zu reagieren.

AICPBSAWN ist komplex und eignet sich wie die PASTOR-Formel ebenfalls für ausführlichere Landing Pages oder andere umfangreichere Verkaufstexte.

Diese Art, Druck aufzubauen, ist nicht mit jedem Angebot und jeder Zielgruppe kompatibel. Aber selbst wenn du die AICPBSAWN-Formel etwas kürzt, kannst du dennoch gute Argumente anführen, die dein Angebot als Lösung präsentieren.  

8. Orientiere dich an IDCA, um wirkungsvolle Werbetexte zu schreiben

Die IDCA-Formel ist eine Weiterentwicklung der AIDA-Formel. Speziell für Leser, deren Aufmerksamkeit du bereits hast.

Dabei wird die Formel um den Aspekt der Überzeugung (Conviction) erweitert. Testimonials, Statistiken, Demos und Garantien dienen dazu, deinen Wunschkunden weiterhin zur Handlung zu motivieren.

Interest: Wecke das Interesse und nutze die bereits vorhandene Aufmerksamkeit deines Lesers.

Desire: Bediene die Wünsche und Sehnsüchte deines potenziellen Kunden.

Conviction: Überzeuge deinen Leser, aktiv zu werden.

Action: Schaffe über Downloads, E-Mails oder Anrufe direkten Kontakt zu deinem Wunschkunden.

9. Nutze ACCA, um überzeugende Werbetexte zu schreiben

ACCA ist ebenfalls mit der AIDA-Formel verwandt. Bei ihr liegt der Fokus auf Klarheit und Verständlichkeit.

Awareness: Lenke die Aufmerksamkeit deines Lesers gezielt auf ein bestimmtes Problem.

Comprehension: Erkläre klar und verständlich, warum das Problem für deinen Leser relevant ist und wie du ihm helfen kannst.

Conviction: Überzeuge deinen Leser davon, zu handeln.

Action: Leite deinen Wunschkunden zur gewünschten Reaktion, sei es durch einen Anruf, eine E-Mail oder einen Download.

10. Werbetexte schreiben nach AIDPPC

AIDA bildet auch die Grundlage für AIDPPC. Diese Formel erweitert AIDA um eine Beschreibung, Überzeugung und einen Beweis.

Attention: Wecke die Aufmerksamkeit deines Lesers.

Interest: Mache ihn neugierig, um Interesse zu generieren.

Description: Beschreibe das Problem, die Lösung und verdeutliche die Konsequenzen, wenn er nicht handelt. Jedes zusätzliche Detail verfeinert die Beschreibung weiter.

Persuasion (ähnlich Conviction): Überzeuge deinen Leser, in Aktion zu treten.

Proof: Beweise anhand von Testimonials, Bewertungen, Referenzen oder Siegeln, dass du vertrauenswürdig bist.

Close: Beende deinen Text mit einer klaren Handlungsaufforderung.

11. AAPPA anwenden und Werbetexte schreiben

Die AAPPA-Formel ist ebenso eine Abwandlung der AIDA-Formel, die sich kurz und prägnant wie folgt zusammenfassen lässt:

A = Attention: Errege die Aufmerksamkeit deines Wunschkunden.

A = Advantage: Präsentiere die Vorteile deines Produkts oder deiner Dienstleistung.

P = Proof: Liefere den Beweis dafür, dass dein Angebot hält, was es verspricht.

P = Persuasion: Überzeuge deinen potenziellen Kunden davon, die Vorteile zu nutzen.

A = Action: Schließe wie gewohnt mit einer klaren Handlungsaufforderung ab.

12. Werbetexte schreiben mit der 6+1-Formel

Eine Alternative zu AIDA ist die 6+1-Formel, die die Bedeutung eines passenden Kontexts für wirkungsvolle Texte betont.

1. Kontext: Lege die Grundlage für dein Angebot, indem du die Fragen „Wer bist du?“ und „Warum sprichst du deinen Leser an?“ beantwortest.

2. Attention: Errege die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe.

3. Desire: Erzeuge das Verlangen und löse das „Haben-wollen-Gefühl“ bei deinem Leser aus.

4. The Gap: Zeige deinem Wunschkunden eine Lücke auf. Erläutere ihm die Konsequenzen, wenn er nicht mit dir interagieret und handelt. „Was wäre, wenn sich nichts ändert …?“

5. Solution: Nachdem du ihm die Lücke aufgezeigt hast, bietest du die Lösung für sein Problem an. Wie kann er diese Lücke schließen?

6. Call-to-Action (CTA): Auch hier darf die Handlungsaufforderung nicht fehlen.

Fazit:

Texte sind flexibel. Und die Formeln sind es auch.

Am besten probierst du selbst aus, was für dich, zu deinem Angebot und deiner Zielgruppe passt. Und womit du dich wohlfühlst.

Du wirst überrascht sein, wie sich dein Text mit jeder Formel verändert.

Ein zusätzlicher Vorteil für dich: Über das Formulieren der eigenen Inhalte in Textformeln betrachtest du dein Produkt oder deine Dienstleistung aus verschiedenen Perspektiven, denkst dich tiefer in sie hinein und argumentierst auf unterschiedliche Weise. Dadurch lernst du dein Angebot selbst besser kennen.

Ob du BELA, SQM oder eine andere Formel für den Verkauf deines Angebotes nutzt oder ob du verschiedene Formeln miteinander mischst und deine ganze eigene entwickelst: Ich wünsche dir viel Erfolg, großartige Conversions, viele Verkäufe und hohe Umsätze.

Und wenn du meine Unterstützung brauchst oder nicht selbst deine Werbetexte schreiben willst, nimm gerne Kontakt zu mir auf. Eine kurze Nachricht genügt.

Wortreiche Grüße

Steffi

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hallo Steffi,

    wow, das ist ein sehr umfangreicher Artikel, so viele Informationen! Aber jede einzelne Buchstabenkombination konnte ich nachvollziehen und erkenne: Ich bin auch eine intuitive Texterin und finde meinen Schreibstil in verschiedenen Vorschlägen bereits wieder.
    Danke für den kompakten Mehrwert deines Blogartikels!
    Gruß Gabi

    1. Steffi Bloch

      Herzlichen Dank, liebe Gabi, für dein wertschätzendes Feedback! Ich freue mich, dass du etwas daraus mitnehmen konntest bzw. dass du deinen Schreibstil darin wiedererkannt hast.

      Wortreiche Grüße
      Steffi 🙂

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